Die Automobilindustrie und damit auch Continental stehen zweifelsohne vor großen Herausforderungen. Die Transformation, die Umstellung der Produktion und die durch Corona zugespitzte Situation zwingen den Vorstand zum Handeln. Beschäftigte auf die Straße zu setzen und Werke zu schließen ist allerdings die wohl schlechteste Lösung – und keine Antwort auf die großen Herausforderungen unserer Zeit.
Herbert Brücklmeier , Betriebsratsvorsitzender von Continental in Regensburg, stellt klar:
„Wir akzeptieren nicht, dass an unserem Standort 2.100 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren sollen. Bisher wurden keine Verhandlungen mit dem Betriebsrat oder der IG Metall zu tragfähigen Lösungen für Regensburg oder den gesamten Konzern geführt. Was bei anderen Zulieferern mit ähnlichen Schwierigkeiten möglich ist – über Zukunftskonzepte und Beschäftigungssicherung zu verhandeln – scheint im Conti -Konzern undenkbar zu sein. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis!“
Dass die Corona-Krise die Industrie, allen voran die Automobilhersteller, stark trifft und die Transformation beschleunigt ist keine Überraschung.
Nahezu alle Unternehmen haben das Instrument Kurzarbeit genutzt oder nutzen es noch, um Beschäftigung zu sichern und die Folgen von Corona abzufedern. Bosch, ZF und andere haben mittlerweile durch die kollektive Absenkung der Arbeitszeit mittelfristig Beschäftigung und Zukunftsfähigkeit gesichert.
„Im Continental -Konzern spielt die Sicherung von Know-How und deutschen Standorten scheinbar keine Rolle. Stattdessen missbraucht das Management die Corona-Krise dazu, den Konzern schlank zu schrumpfen. Und die Zeche sollen die Beschäftigten zahlen. So nicht, nicht mit uns“, fasst Rico Irmischer die Situation zusammen.
In den nächsten Wochen ist bundesweit mit massiven Protestaktionen zu rechnen. „Sollte der Conti -Vorstand seine Pläne nicht zügig korrigieren ist eine scharfe Konfrontation unabwendbar. Die Beschäftigten werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, so Irmischer.