Berching, 10. April 2024

Die Tarifverhandlung für die 500 Beschäftigten bei der Firma Schabmüller in Berching sind festgefahren. Seit der vierten Verhandlung zwischen Arbeitgeber und IG Metall am 14. März 2024 ist Stillstand eingetreten. Die IG Metall reagiert auf die Blockadehaltung mit einer weiteren Verschärfung ihrer Warnstreiks. Die Beschäftigten sind vom 11. April 2024 um 5 Uhr bis zum 12. April 2024 um 5 Uhr zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Damit legt die IG Metall den Betrieb einen kompletten Tag lahm.

„Die Schabmüller-Geschäftsführung hat in der letzten Verhandlung ein Angebot vorgelegt, das meilenweit von unserer Forderung entfernt ist“, zeigt sich Olga Redda, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg enttäuscht. Redda ist Verhandlungsführerin der IG Metall und erwartet, dass „der Arbeitgeber angesichts der massiven Warnstreiks der letzten Wochen mit einem deutlich verbesserten Angebot an den Verhandlungstisch zurückkehrt.“

Vorm Betrieb wird ein 60qm-großes Streikzelt aufgebaut, in dem die Infrastruktur für den ganztägigen Warnstreik zusammenläuft. Rund um den Betrieb verteilen sich im Dreischicht-Betrieb IG Metall-Streikposten, Feuertonnen sorgen in der Nacht für Wärme.

„Wir würden viel lieber mit dem Arbeitgeber über einen Tarifvertrag verhandeln als uns mit der Organisation eines ganztätigen Warnstreiks auseinander zu setzen. Aber scheinbar hat die Schabmüller-Geschäftsleitung noch nicht verstanden, wie ernst es ihren Beschäftigten ist. Nur deshalb wird diese weitere Eskalation nötig. Und den Knall, den der 24-Stunden-Warnstreik erzeugen wird, werden die Herren Gatti und Zanichelli bis nach Italien hören, davon bin ich überzeugt“ gibt sich Rico Irmischer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg kämpferisch. 

Um die verhärtete Situation aufzulösen sucht Olga Redda das persönliche Gespräch mit der Arbeitgeberseite, Termine hat sie bereits angeboten. „Es könnte so einfach sein, sie müssten nur zurück an den Tisch kommen. Und unsere Forderung, also im Grunde ihre eigenen Beschäftigten ernst nehmen. Wir sind bereit – für die Verhandlungen und für den Streik. Schabmüller hat die Wahl.“