Neumarkt in der Oberpfalz, 15. Mai 2024
Die Beschäftigten bei Staedtler in Neumarkt haben sich heute geschlossen am Warnstreik der IG Metall beteiligt und somit das Werk für eine Stunde lahmgelegt. Über 100 Kolleginnen und Kollegen nahmen am Warnstreik teil und haben so ihrer Forderung nach einer deutlichen Entgelterhöhung Nachdruck verliehen.
„Die Stimmung und Atmosphäre war unheimlich kämpferisch. Die Kolleg:innen von Staedtler haben heute klar gemacht, dass sie ihre Forderung ernst meinen. Der Arbeitgeber ist gut beraten, den heutigen Warnschuss ernst zu nehmen“, sagt Olga Redda, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg.
Nachdem in der ersten Verhandlung in der laufenden Tarifrunde bei Staedtler kein Angebot der Arbeitgeberseite erfolgte, finden in dieser Woche an allein drei Staedtler Standorten (Suggenheim, Neumarkt und Nürnberg) Warnstreiks statt.
Die IG Metall fordert 8 % mehr Geld, mindestens aber 250 Euro sowie eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütung und eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.
Der Arbeitgeber hat in der ersten Verhandlung kein Angebot vorgelegt, sondern eigene Forderungen aufgestellt. So will das Unternehmen die Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche erhöhen und das tarifliche Zusatzgeld streichen.
Olga Redda: „Die erste Verhandlungsrunde war mehr als enttäuschend. Die Beschäftigten haben durch die Preissteigerungen der vergangenen Jahre einen enormen finanziellen Nachholbedarf. Mit diesem Verhalten zwingt uns der Arbeitgeber auf die Straße. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren hohe Gewinne erzielt, die Beschäftigten haben ihren Anteil daran mehr als verdient.“
Die zweite Tarifverhandlung findet am 16. Mai 2024 in Nürnberg statt.