Pressemitteilung 18/2024
IG Metall erwartet von Infineon-Vorstand konkrete Standort-Bekenntnisse und kritisiert Aiwanger

Wir nehmen Bezug auf die Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und kritisieren die einseitigen Aussagen vom bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger deutlich.


Rico Irmischer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall und Infineon Unternehmensbeauftragter sagt:

„Der Infineon-Vorstand hat Mitte Mai 2024 einen Arbeitsplatzabbau im mittleren dreistelligen Bereich am Standort Regensburg angekündigt. Gestern lobt der Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger öffentlich das starke Bekenntnis von Infineon zu seinen bayerischen Standorten. Nicht nur ich, vor allem die betroffenen Beschäftigten fragen sich, in welcher Welt unser Wirtschaftsminister lebt. Statt der Industrie nach dem Mund zu reden und in Lobhudelei zu verfallen erwarten die Beschäftigten von der Politik, die Missstände deutlich anzusprechen und sich für die Interessen der Menschen einzusetzen. Infineon hat die Segel Richtung Gewinnmaximierung auf Kosten der Belegschaft gesetzt. Sie verlagern Arbeitsplätze in Billiglohnländer und schwächen damit die bayerischen Standorte, schmälern einige der wichtigsten Vorteile: Flexibilität, Innovationsfähigkeit, Qualität.

Ich erwarte von Herrn Hubert Aiwanger, endlich die Perspektive der Arbeitnehmer:innen und ihrer Familien einzunehmen und den Abbauplan des Infineon-Vorstandes als das zu kritisieren, was er ist: Ein unsozialer Profit-Plan auf dem Rücken der Menschen.

Von Infineon erwarte ich, den allgemeinen Bekenntnissen zu den Standorten konkrete Taten folgen zu lassen. Mit Beschäftigungssicherung, konkreten Standortzusagen und einem Zukunftsbild der heimischen Standorte mit einem starken Backend in der Chipproduktion.“

Zur Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, auf die Bezug genommen wird:
https://www.stmwi.bayern.de/presse/pressemeldungen/pressemeldung/270-2024/

Aktuell findet eine Postkarten-Aktion der Beschäftigten bei Infineon Regensburg statt. Die Belegschaft wendet sich mit der Aktion direkt an den Infineon-Vorstand, insbesodere an Vorstandsvorsitzenden Jochen Hanebeck. In den nächsten Wochen sind die Beschäftigten von Infineon in Regensburg dazu aufgerufen, die Postkarte zu unterzeichnen und in eine der Urnen an den Pforten bzw. beim Betriebsratsbüro einzuwerfen. Mehr Informationen zur Aktion auf gibt auf unserer Homepage.