Pressemitteilung 03/2025
IG Metall Regensburg: Mitbestimmungsmobil tourt durch die Oberpfalz

Beschäftigte fordern mehr Mitsprache und Beteiligung. Die IG Metall Regensburg war in den vergangenen Wochen mit ihrem Mitbestimmungsmobil in der Oberpfalz unterwegs.

12. August 202512. 8. 2025


„In Neumarkt, Schwandorf und Cham haben wir viele hundert Gespräche mit Beschäftigten aus den verschiedensten Branchen geführt – darunter viele Kolleginnen und Kollegen aus der Metall- und Elektroindustrie und dem Kfz-Handwerk“, berichtet Rico Irmischer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg.

 

Ziel der Tour war es, direkt vor Ort mit den Arbeitnehmer:innen über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen und herauszufinden, wie es um die Mitbestimmung in ihren Betrieben bestellt ist.

„Die Gespräche belegen deutlich, wie wichtig die Mitbestimmung von Beschäftigten in der Arbeitswelt ist. Und wir sehen, wie negativ es sich auswirkt, keinen Betriebsrat zu haben. Studien der Hans-Böckler-Stiftung belegen die Rückmeldungen, die wir bekommen haben: Fehlende Mitbestimmung wirkt sich negativ auf Verdienst, Belastung – und sogar auf Produktivität und Gewinn aus“, so Irmischer weiter.

Im Rahmen der Tour hat das Team der IG Metall Regensburg eine Kurzbefragung durchgeführt, deren Auswertung interessante Ergebnisse liefert:

  • 57 % der Befragten arbeiten in Betrieben mit Betriebsrat oder Personalrat.
    (Diese Quote liegt über dem bayerischen Schnitt von 45 %.)
  • Beschäftigte in Betrieben ohne Betriebsrat klagen vor allem über eine zu geringe Vergütung.
  • Knapp die Hälfte der Befragten, die in Betrieben ohne Betriebsrat arbeiten, wären dazu bereit, sich an einer Betriebsratsgründung zu beteiligen.
  • Beschäftigte aus Betrieben mit Betriebsrat benennen Personalmangel und hohen Stress als größte Probleme.

„Viele Menschen haben Probleme geschildert, die wir aus mitbestimmten Betrieben so nicht kennen“, resümiert Elena Bauer, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Regensburg. „Mich erschreckt immer wieder, was für manche Beschäftigte als „normal“ gilt, obwohl es arbeitsrechtlich unzulässig ist. Ein Betriebsrat schützt vor solchen Missständen.“

Eine der Erkenntnisse aus den Gesprächen darf Mut machen: Knapp die Hälfte der Beschäftigten ohne Betriebsrat wären grundsätzlich bereit, sich für die Betriebsratsgründung einzusetzen.

„Für die Gründung eines BRs braucht es nicht viel. Mindestens fünf Beschäftigte, einen vertraulichen Kreis und etwas Mut, um den ersten Schritt zu machen. Wir unterstützen Beschäftigte dabei, damit von Beginn an nichts schief geht“, sagt Rico Irmischer.

„Mein Appell, bevor Ihr irgendetwas anderes macht: Sprecht uns an, Kolleginnen und Kollegen!“