Transformation

Mit Qualifizierung und Weiterbildung in eine sichere Zukunft!

Die Transformation der Industrie ist im vollen Gange. Viele Kolleginnen und Kollegen erfahren täglich hautnah, wie Digitalisierung, Klimaschutz und der globale Wettbewerb ihren Betrieb verändert. Insbesondere über der Automobilindustrie mit allen ihren kleinen und mittleren Zulieferbetrieben, zugleich das starke Standbein für Wohlstand und Einkommen in der Region, ziehen dunkle Wolken auf. Vielfach reagieren Unternehmen mit Arbeitsplatzabbau an oder stellen gar ganze Standorte in Frage.

Die IG Metall in Regensburg hat sich gemeinsam mit zwei Landtagsabgeordneten auf den Weg gemacht, um diese Herausforderungen aktiv anzugehen und macht Ostbayern zur Pilotregion für regionale Strukturpolitik in Zeiten des Wandels.

Im Sommer wurde dazu ein „Initiativkreis regionale Arbeitsmarkt- und Industriepolitik Ostbayern“ mit regionalen Akteuren aus Verbänden, Politik, Kirchen, Hochschulen und Arbeitsagenturen gegründet. Bereits die ersten Diskussionen zeigten den Weg für die Region auf: Zum einen gilt es Arbeitsplätze zu sichern, indem die Unternehmen die Chancen der digitalen Technologien nutzen und ihre jetzigen Geschäftsmodelle festigen und neue entwickeln. Zum anderen müssen Qualifizierung und Weiterbildung der Belegschaften an oberster Stelle stehen. Denn nur durch zukunftsfähige Arbeitsplätze und die Sicherstellung der Beschäftigungsfähigkeit der Kolleginnen und Kollegen ist das Einkommen für die Familien, aber auch die Steuereinnahmen für die Kommunen und damit für die gesamte Region gewährleistet.

Doch die aktuelle Bestandsaufnahme zeigt ein anderes Bild: Viele Geschäftsmodelle von Zulieferfirmen basieren auf der „traditionellen Automobilindustrie“ und die Qualifizierungs- und Weiterbildungsaktivitäten in den Betrieben sind nur wenig entwickelt.

Letzteres zu ändern, hat sich die Initiative vorgenommen. In einem strukturierten Prozess setzt sie sich dafür ein, „Qualifizierung und Weiterbildung“ in den Betrieben der Region Ostbayern zu stärken. Dazu erarbeiten drei sog. Expertenwerkstätten unterschiedliche Perspektiven:

In der Werkstatt 1, geleitet von Annette Karl (SPD/MdL), werden die Bedarfe der Beschäftigten erhoben und diskutiert: Was wissen Beschäftigte über Weiterbildung und was sind gute Rahmenbedingungen für eine Weiterbildung?

Die Werkstatt 2 unter der Leitung von Manfred Eibl (Freie Wähler/MdL) analysiert mit Fokus auf die Bedarfe und Aktivitäten der Unternehmen: Was wissen, brauchen Arbeitgeber – insbesondere KMU – über Qualifizierungsprogramme?

In Werkstatt 3, geleitet von der 2. Bevollmächtigten der IG Metall Regensburg, Olga Redda, werden gute Umsetzungsbeispiele in den hiesigen Betrieben, aufgegriffen und hinsichtlich ihrer Wirkungen und Erfolgsbedingungen untersucht. Dabei zeigt sich, dass sowohl Beschäftigte als auch Unternehmen und Betriebsräte - diese nehmen hier eine Schlüsselfunktion ein - wenn sie es gemeinsam anpacken, sich sehr wohl „fit für die Zukunft machen“ können.

Voraussetzung dafür ist, dass es Unternehmen gelingt, ein Zukunftsbild für ihr Geschäftsmodell zu zeichnen. Dann lassen sich Beschäftigte auch motivieren, eine Weiterbildung zu machen. Sie müssen für sich einen Nutzen erkennen - sei es ein Weg im Unternehmen oder eine neue Chance außerhalb des jetzigen Unternehmens - wenn sie sich nochmals auf die Schulbank zu setzten. Betriebsräte sind in diesem Prozess vielfach Motivatoren und Türöffner für verschiedene Weiterbildungswege gleichzeitig.

Die Ergebnisse aus den drei Werkstätten werden nun zeitnah zusammengeführt, mit den verschiedensten Experten und Institutionen nochmals ausführlich diskutiert, um dann regionale Aktivitäten anzustoßen. „Ein erstes Ziel zeichnet sich bereits ab,“ so Olga Redda, „wir müssen die vielen bestehenden regionalen Weiterbildungsangebote der verschiedenen Bildungsträger in den kleinen und mittleren Unternehmen bekannter machen und auch in die Belegschaften tragen. Qualifizierung und Weiterbildung in den Betrieben kann nur gestärkt werden, wenn allen Akteur*innen an einem Strang ziehen. Wir als IG Metall wollen unseren Beitrag für die Region leisten!“

Die IG Metall Regensburg wird laufend über diesen Prozess berichten.