Pressemitteilung Nr. 16/2024
Zweite Verhandlung bei Staedtler ergebnislos beendet

Tarifverhandlungen bei Staedtler stocken, IG Metall-Bevollmächtigte Redda: „Arbeitgeber hat eine Chance vertan.“

17. Mai 202417. 5. 2024


Neumarkt in der Oberpfalz, 16. Mai 2024

Die zweite Tarifverhandlung bei der Staedtler SE ist am 16. Mai 2024 ohne Ergebnis zu Ende gegangen.Nachdem diese Woche alle drei Staedtler-Standorte im Warnstreik standen, hat der Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt.Demnach sollen die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten im Jahr 2024 um 2,3%, im Jahr 2025 dann um 1,8% steigen.

Eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie stellt das Unternehmen nur in Aussicht, sollte die IG Metall auf die Forderung nach einer längeren Arbeitszeit eingehen.

„Der Arbeitgeber hat in der zweiten Verhandlung die Chance verpasst, einen Abschluss mit uns zu erzielen. Sein Angebot hat den Namen kaum verdient, er muss deutlich nachbessern, um mit uns zu einem Ergebnis zu kommen“ ordnet Olga Redda, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg, den Verhandlungsverlauf ein.

Johann Seger, Mitglied der IG Metall-Verhandlungskommission, ordnet die Stimmung in der Belegschaft ein: „Die Beschäftigten sind empört, dass ihre Flexibilität vom Arbeitgeber nicht honoriert wird. Schließlich sind sie es, die die Gewinne des Unternehmens erarbeiten. Wir erwarten deutliche Bewegung am Verhandlungstisch. Denn für die Kolleginnen und Kollegen geht es hier auch um Wertschätzung für ihre Arbeit!“

Der Arbeitgeber will neben der Erhöhung der Arbeitszeit durchsetzen, dass die tarifliche Möglichkeit, Geld in freie Tage umwandeln zu können, abgeschafft wird. Diese Option wurde in der vergangenen Tarifrunde im Jahr 2022 eingeführt und wird von der Belegschaft sehr geschätzt.

„Dass der Arbeitgeber die Wahloption abschaffen will, ist völlig aus der Zeit gefallen, er ignoriert damit die Bedürfnisse der eigenen Belegschaft vollkommen. Wenn das Unternehmen nicht aufpasst, verliert es mit solchen Forderungen das Vertrauen seiner Beschäftigten. Und das ist das Schlimmste, was ihm passieren kann“ sagt Olga Redda.

Die dritte Tarifverhandlung ist auf den 27. Mai 2024 terminiert. Für den Fall einer Verhärtung der Positionen in der Verhandlung hat die IG Metall weitere Aktionen angekündigt.